Redoxwerte von Aktivwasser

Edwin K.: Ich bin mir völlig im Unklaren über den Redoxwert, den ich trinken soll. Ein Vertreter schreibt, mit seinem Leveluk® SD 501 Gerät habe er ein ORP von -570 mV bei pH 9,5 im Rhein-Maingebiet gemessen. Ein anderer behauptet, sein Titanion SE Ultra könne -650 mV erreichen. Wie sind denn Ihre Messwerte in München?

Entscheidend bei all diesen Vergleichen ist die Angabe der Referenzelektrode, da diese sich ja unter Normalverhältnissen um 207 mV (—> Redoxmessung) unterscheiden. Ich gebe in diesem Buch grundsätzlich die üblichen Ag/AgCl (CSE) Werte an. Die von Ihnen angegebenen Werte kommen mir für die angegebenen Geräte etwas übertrieben vor, selbst wenn es ebenfalls CSE-Werte wären. Oft verwenden Verkäufer auf Verbrauchermessen nicht funktionsgenaue oder nicht kalibrierte und polierte Messgeräte. Das ist so, als wolle man mit einem falschen Tacho ein lahmes Auto verkaufen.

Hier sind meine Vergleichswerte in München mit der Maximalleistung der von Ihnen genannten Geräte

Enagic Leveluk SD 501 höchste Stufe ohne Salzzuführung, („Enhancer“)

Durchfluss 0,9 L/Minute: pH 9,54, ORP -222 mV (CSE)

Bionlite Titanion SE Ultra höchste Stufe ohne Salzzuführung.

Durchfluss 1,4 l /Minute. pH 9,68, ORP – 271 mV (CSE)

Dies sind die beiden stärksten Durchlaufgeräte, die 2012 auf dem Markt waren. Die Frage ist, was soll man trinken?

Hinsichtlich des pH-Werts gibt uns die Trinkwasserverordnung als vertrauenswürdigen Grenzwert nach oben pH 9,5, nach unten pH 6,5 an.
Für Redoxpotentiale gibt es gibt es nur auf Fachkongressen diskutierte Grenzwerte. Dort argumentiert man, je weniger oxidativ, desto besser, aber nicht antioxidativer als -350 mV (CSE).

Dies war lange Zeit auch meine Meinung, denn bei meinen Messungen der gängigsten Nahrungsmittel habe ich niemals ein niedrigeres Redoxpotential als – 350 mV (CSE) gefunden. Deren Redoxpotential misst man, indem man sie in destilliertem Wasser auflöst, da man Redoxpotentiale nur in wässrigen Lösungen bestimmen kann.

Beispiele in mV (CSE)

Blattspinat (erntefrisch) -320 bis -350 mV

Wasserkefir vergoren aus Honig  – 344

Rinderbrühe -151

Rosenkohl (Tiefkühlware) -120

Pizzatomaten (Dose) -096

Avocado -092

und umgekehrt auf den oxidativen Spitzenpositionen

Aprikosen (unreif) +356 mV

Nektarinen +329

Apfel (süß)  +295
Ich konnte auch keine Industriegetränke oder Alkoholika finden, die außerhalb der Spannungsbreite von +350 bis -350 mV (CSE) lagen.

Warum sollten wir also Antioxidantien niedrigeren Potentials als -350 mV (CSE) zu uns nehmen, wenn wir von der Evolu- tion her gar nicht daran gewöhnt sind? Man sollte nie ver- gessen, dass genau wie zwischen Säuren und Basen auch zwischen Antioxidantien und Oxidantien ein physiologisches Gleichgewicht erhalten werden muss.

Diese Überlegungen muss man aber als eine reine und möglicherweise übertriebene Vorsichtsmaßnahme auf einem noch sehr jungen Forschungsgebiet sehen. Denn das Besondere am basischen Aktivwasser ist, dass der ungewöhnlich niedrige Redoxwert zum größten Teil von dem darin gelöst vorhandenen Wasserstoff abhängt. Diesen Zusammenhang beleuchte ich unter dem Stichwort Relaxationszeit genauer. Bei einem sehr wasserstoffreichen Wasser, wie es durch verschiedene neue Methoden erzeugt werden kann, sind durchaus Redoxpotentiale zwischen (-) 500 und (-) 800 mV möglich. Und dies ist keineswegs schädlich.

Ein Redoxpotential wird durch die Summe der gelösten Bestandteile hervorgerufen, egal, ob sie gesund sind oder nicht. Deswegen kann ein negatives Redoxpotential auch schlecht sein. Der gute Ruf des negativen Redoxpotentials von basischem Aktivwasser beruht darauf, dass es einerseits aus gefiltertem und von Schadstoffen gereinigtem Wasser besteht. Es ist also nichts Schädliches drin. Hinzu kommt der bei der Elektrolyse sich im Wasser lösende Wasserstoff, der das Redoxpotential enorm senkt. Nicht das extrem niedrige Redoxpotential bringt dabei die gesundheitlichen Vorteile, sondern der Gehalt an molekularem Wasserstoff.

Ist nicht Wasserstoff ein ziemlich reaktionsträges Gas, das eigentlich gar nicht antioxidativ wirkt? Stimmt: Doch wenn ein bestimmter elektrischer Schwellenwert überschritten wird, werden aus dem trägen Wasserstoffmolekül zwei äußerst stark antioxidativ tätige Wasserstoffatome. Dieser Schwellenwert wird mit ca. + 2,3 Volt beim Hydroxylradikal erreicht. Weniger aggressive Radikale lösen keinerlei Reaktion beim Wasserstoff aus. Er ist also ein selektives Antioxidanz.
Ich gebrauche hier gerne das Bild vom Rauchmelder, der erst Alarm auslöst, wenn es wirklich brennt und nicht schon beim Rauch einer Zigarette auslöst. Und ein ähnlicher Reiz auf den Wasserstoff geht auch auf diesen aus, wenn wir ein Redoxmessgerät ins Wasser halten, dessen Elektrode mit einer Batteriespannung von + 4,5 – 12 Volt belegt ist.

Durch die Messung lösen wir eine elektrochemische Reaktion aus, bei der Wasserstoffmoleküle an der Messelektrode eine negative Spannung aufbauen, weil sie in Wasserstoffatome zerlegt werden.

Damit kann ich Ihre Frage ganz klar beantworten: Ganz sicher sollte der Redoxwert Ihres Wassers negativ sein. Wie stark negativ, spielt aber keine erstrangige Rolle. Denn der negative Redoxwert gibt keine Auskunft über den tatsächlichen Gehalt an Wasserstoff. Seit etwa 2010 ist es nicht mehr besonders wichtig, zur Wasserbeurteilung das Redoxpotential zu messen. Primär wichtig ist die –> Wasserstoffmessung.

Wenn man alle im Wasser gelösten Redoxpotentialfaktoren außer Wasserstoff und Hydroxid-Ionen außer acht lässt, ergibt sich nach der Nernst-Gleichung bei 1 Atm Druck folgen- des: Bei 1,6 ppm gelöstem Wasserstoff und pH 7 errechnet sich ein Redoxpotential von etwa -414 mV. Bei pH 10 würde sich aber bei gleichem Wasserstoffgehalt ein Redoxpotential von – 600 mV errechnen.

Schon 0,05 ppm Wasserstoff verursachen ein stark negatives Redoxpotential. Das gilt vor allem, wenn der pH-Wert hoch ist. Wie ich aber selbst schon an Experimenten mit Topfionisierern gesehen habe, bei denen der Wasserstoff während der Elektrolyse fast komplett ausgast, kann ein Wasser bei einem pH von 9,8 auch ein ORP von (-) 761 mV aufweisen, obwohl darin nur 0,2 ppm Wasserstoff gelöst sind. Der US-Forscher Tyler Le Baron hat mir am 21.2.2017 folgendes Beispiel zur Erläuterung geschickt:
In normalem Trinkwasser sind normalerweise nicht mehr als 0,0000001 ppm molekularen Wasserstoffs gelöst. Das Wasser hat dann zum Beispiel ein REdoxpotential von + 200 mV. Wenn man nun die Wasserstoffkonzentration um den Faktor 1 Million auf 0,1 ppm erhöht, sinkt das Redoxpotential beispielsweise auf (-) 500 mV. Wenn wir nun den Wasserstoffgehalt nur um den Faktor 10 auf 1,0 ppm erhöhen, verringert sich das Redoxpotential praktisch gar nicht. Darum ist ein ORP-Messung nicht geeignet, den Gehalt an Wasserstoff einzuschätzen.
Selbst ein Wasser mit positivem Redoxpotential kann durch seinen gelösten molekularen Wasserstoff selektiv antioxidativ wirken. Zum Beispiel wenn oxidierende Substanzen darin gelöst sind, die in der Summe die negativen Ladungen durch den Wasserstoff übertreffen.

Auszug aus dem Buch von Karl Heinz Asenbaum: „Elektroaktiviertes Wasser – Eine Erfindung mit außergewöhnlichem Potential. Wasserionisierer von A – Z“
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