Daniela G.: Ich habe in Dietmar Fergers Buch „Jungbrunnenwasser“ gelesen, dass davon abgeraten wird, „während der Schwangschaft mit dem Trinken von basischem Aktivwasser zu beginnen, da es durch die Entgiftungswirkung evtl. zu Säurefluten im Körper kommen kann, die dem Fötus schaden können.“ Dagegen sei es „für die Gesundheit des heranwachsenden Fötus ideal, wenn die Schwangere mindestens 6 Monate vor der Schwangerschaft mit dem Trinken von basischem Aktivwasser beginnt“.
Immer wieder wird basisches Aktivwasser mit dem Thema Entgiften in Zusammenhang gebracht. Dort gehört es aber gar nicht hin, und man muss sich nicht wundern, wenn Fachleute über basisches Aktivwasser den Kopf schütteln, dem solche absurden Wirkungen zugeschrieben werden.
Dietmar Ferger ist ein Autor, der schon lange über Aktivwasser schreibt. Er ist neben Dr. med. Walter Irlacher Mitautor des von mir 2008 erstmals herausgegebenen Buches „Trink Dich basisch“. Die dort formulierten Aussagen kann ich noch heute unterschreiben. In dieser Frage bin allerdings anderer Meinung.
Viele Internetseiten und Bücher behaupten fälschlich, dass Gifte ebenso wie Säuren durch Basen ausgeschwemmt werden können. Doch sind zum Beispiel hochgiftige Schwermetalle selbst sogenannte Basenbildner. Man kann sie mitnichten mithilfe von Basen ausleiten, sondern benötigt dafür spezielle Säuren, sogenannte Chelatbildner wie EDTA oder DMPS, die Schwermetalle wasserlöslich machen und dadurch über den Urin ausscheidbar. Basisches Aktivwasser kann in dem seiner mineralischen Pufferung entsprechenden Umfang —> entsäuern.
Entgiften im toxikologischen Sinne kann es nicht, es sei denn, es handelt sich um Gifte, die saurer Natur sind. Das sind dann aber eher Alltagsgifte wie Alkohol, Nikotin und Coffein. Das Thema Entgiftung ist heutzutage im Internet eine Spielwiese für Amateure, die eine Vergiftung nicht von einer Übersäuerung unterscheiden können und Entsäuerungsmittel zur Entgiftung empfehlen.
Quecksilber, eines der übelsten Gifte, lauert im Amalgam der Zahnfüllungen und wird als Kation durch sauren Speichel und saure Lebensmittel langsam herausgelöst. Es gelangt aber auch durch die Luft, durch das Rauchen und beim unsachgemäßen Herausbohren von Amalgamfüllungen über den Darm und den Riechnerv ins Gehirn.
Toxikologie ist eine klare Angelegenheit in der Medizin. Dass sich innerhalb dieses Themas Scharlatane tummeln können, liegt daran, dass die wenigsten Menschen tatsächlich vergiftet sind, sondern ihnen das nur suggeriert wird. Solche „eingebildeten Kranken“ sind auch sehr leicht zu entgiften, ob man jetzt Katzenkrallen auflegt, Elektroschocks verabreicht oder irgendetwas Magisches schlucken lässt.
Besonders beliebt, die —> Bioresonanz oder die kinesiologische Trickkiste, mit der man jede Heilung scheinbar dokumentieren kann, vor allem bei Belastungen, die man dem Patienten vorher mit derselben Methode eingeredet hat.
Die im Internet weit verbreiteten Behauptungen über die Entgiftungswirkung von Chlorella-Algen sind mir wohl bekannt. Ich frage mich, warum ein Lebewesen, das – wie wir selbst leider auch – im lebendigen Zustand Schwermetalle aufsaugt, dies auch als pulverisierte Konserve tun soll? Besteht nicht eher die Gefahr, dass es gerade deshalb damit kontaminiert ist?
Schwermetalle lagern nach der Aufnahmephase in Zielorganen ein und nehmen nur in sehr geringfügigem Umfang am Stoffwechsel teil. Selbst in die Haare werden Schwermetalle eingelagert. Der Abbau ist auch dort so gering, dass die Halbwertszeit der Ausleitung über Jahrzehnte geht.
Mir ist keine Untersuchung bekannt, in der sich eine Haaranalyse oder eine Gewebeprobe aus Zielorganen durch Einnahme von Algenpräparaten oder anderen oralen Mitteln mit angeblicher Entgiftungswirkung verbessert hätte.
Zu Hulda Clarks Methoden der Entgiftung: Ihre Grundthesen des Parasitismus aus ihren dicken Büchern sind mehr als fragwürdig. Dr. W. Irlacher führt pro Jahr mehr als 1.000 Vitalblutanalysen und findet höchstens 30-40 parasitenbefallene, wie unten gezeigt ,darunter. Frau Clark dagegen behauptet, dass nahezu jeder betroffen ist. Das halte ich für gezielte Panikmache.
Dennoch finden wir immer wieder zahlreiche „Entgiftungstestimonien“ in den Berichten von Aktivwassertrinkern, die meiner Meinung dadurch zustande kommen, dass die Hersteller von Wasserionisierern in ihren Bedienungsanleitungen solche als mögliche Reaktionen suggerieren (Placeboeffekt).
Ein Beispiel für eine solche Reaktion: „Es sieht so aus, als würde da eine extreme Entgiftung gestartet, noch deutlich stärker als ich es erlebt habe wie ich vor Jahren auf Rohkost umgestellt habe.“
Offensichtlich hat basisches Aktivwasser einen gewissen „Rohkosteffekt“, denn es verjüngt, gealterte oder denaturierte Nahrungsmittel. Sie sehen dies hier unten als Beispiel an einem Bündel von welkem Rucola, der eine halbe Stunde in basisches Aktivwasser eingelegt wurde.
Dies ist aber kein Entgiftungseffekt im eigentlichen Sinne, sondern die Erfahrung, was eine Umstellung auf eine elektronenreiche und basenreiche Getränkezufuhr bewirkt: Wer entsäuert und sich energetisiert, tut sich viel leichter mit dem Entgiften!
Sehr sinnvoll während der Schwangerschaft mit dem Trinken von basischem Aktivwasser zu beginnen
Fergers Aussage „dass es zu Säurefluten im Körper kommen kann“, wenn man basisches Aktivwasser trinkt, dürfte eher eine werbliche Aussage zugunsten von Wasserionisierern sein. Von der Sache her ist sie nämlich unlogisch: Wie sollte eine Base eine Säureflut auslösen? Eine Base kann immer nur so viele Säuren mobilisieren, wie sie neutralisieren kann.
Aufgrund der geringen Pufferung von basischem Aktivwasser ist auch keine Basenflut im Körper zu erwarten, selbst wenn – was nicht zu erwarten ist – alle Säuren neutralisiert wären, was unmöglich ist.
Nun aber zu der merkwürdigen Aussage, man solle nicht während der Schwangerschaft mit dem Trinken von basischem Aktivwasser beginnen: Es ist bekannt und evident, dass Schwangere durch den zusätzlichen Stoffwechsel des Fötus eine deutlich höhere Säurebelastung haben als Nichtschwangere.
Schließlich müssen die sauren Rückstände von zwei Organsystemen durch ein einziges Entsorgungssystem ausgeleitet werden. Gerade deshalb kann es nach meiner Überzeugung sehr sinnvoll sein, auch während der Schwangerschaft mit dem Trinken von basischem Aktivwasser zu beginnen. Selbstverständlich gilt auch hier die Trinkwasserverordnung mit einem höchstzulässigen pH-Wert von 9,5 (in manchen Ländern pH 9) als Maß aller Dinge, das auch in der Schwangerschaft gelten muss.
Es kann vermutet werden, dass sich der Elektronenüberschuss des basischen Aktivwassers eher positiv als negativ auf Schwangere und Fötus auswirkt. Denn die meisten anderen Getränke sind oxidativ und können den bei Schwangeren ohnehin herrschenden oxidativen Stress erhöhen.
Was ich aus eigenen Versuchen berichten kann, ist eine Übertragung von negativem Redoxpotential, also antioxidativem Wasserstoff nach der Geburt auf die Muttermilch. Muttermilch habe ich mit Werten zwischen -5 mV und -70 mV gemessen.
Als ich einer stillenden Mutter 2 Liter basisches Aktivwasser (pH 9,5, ORP -280 mV) zu trinken gab, verdoppelte sich das negative Redoxpotential ihrer Muttermilch innerhalb von 24 Stunden. Mehr Elektronen für das Baby!
Durch Aufbewahrung in einer Milchpumpe verliert Muttermilch an negativem Redoxpotential. Nach rund 12 Stunden Aufbewahrung zieht sie mit Babymilchpulver gleich und wird oxidativ.
Babymilchpulver kann man aber durch Anrühren mit frischem basischen Aktivwasser an das Niveau hochwertiger Muttermilch annähern. Näheres unter dem Stichwort —> Milch.
Im Hinblick auf die Lebensmittelqualität nach Prof. Manfred Hoffmann könnte man dies als Steigerung der Produktqualität interpretieren. Aufgrund meiner geringen Datenbasis müssten diese Versuche von einem universitären Forschungsinstitut hinsichtlich Methodik und Reproduzierbarkeit überprüft werden und ich würde derzeit höchstens eine private Empfehlung aussprechen.
Auszug aus dem Buch von Karl Heinz Asenbaum: „Elektroaktiviertes Wasser – Eine Erfindung mit außergewöhnlichem Potential. Wasserionisierer von A – Z“
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