Chemische Wasserionisierer

Chemische Wasserionisierer

Hans-Christian L.: Wieso empfehlen Sie keine mineralischen Wasserionisierer, die ohne Strom funktionieren? Diese sind viel billiger und erreichen laut Dietmar Fergers Buch „Jungbrunnenwasser“ (S.66) Werte bis pH 10 und ein Redoxpotential von -400 mV, also sogar mehr als Sie mit pH 9,5 und höchstens -350 mV empfehlen. Zudem soll das Wasser aus einem mineralischen Wasserioniserer für den Feinschmecker rund, voll und warm schmecken, während das aus dem elektrischen Wasserionisierer als „kühl, klar und technisch“ (S. 77) bezeichnet wird.

  • Ich empfehle mineralische Wasserionisierer nicht nur nicht, sondern rate davon ab. Sie erzeugen kein zum Trinken empfehlenswertes basisches Aktivwasser, sondern chemische Laugen.
  • Ferger berichtet in seinem von Ihnen genannten Buch (Jungbrunnenwasser, Weil am Rhein, 2011, S.65) völlig korrekt über den Unterschied zwischen chemischen Laugen und aktiviertem Wasser: „Elektrolytisch hergestellte Basen und Säuren haben bei gleichem pH-Wert ein wesentlich höheres bzw. niedrigeres Redoxpotential“.
    Dies ist aber der entscheidende Punkt: Ohne elektrische Aktivierung entspricht das Redoxpotential im Verhältnis zum pH Wert der Nernst-Gleichung. Man kann es nach einer Formel berechnen und muss es gar nicht messen. Nur durch den Elektrolysevorgang kommt es zu den anormalen Redoxpotentialen, welche als erster Vitold Bakhir entdeckt hat. (Prilutzky, V. / Bakhir, V., Electochemically activated water: Anomalous properties, mechanism of biological action, Moskau 1997).
    Die anormalen Redoxpotentiale sind metastabil, das heißt, sie verschwinden während einer bestimmten —> Relaxationszeit. Nur während dieser Relaxationszeit bestehen die außergewöhnlichen Fähigkeiten des Aktivwassers, die ihm seinen Einsatz als —> Funktionswasser erlauben.

FAQ Kannenfilter

FAQ Filter 2

  • Fergers Aussage ist umso unverständlicher, als er auf S. 72 klar und deutlich erklärt: „Wichtig für die biologische Wirkung ist, dass basisches Aktivwasser und saures Oxidwasser physikalisch hergestellte Lösungen sind. Dies bedeutet, dass der pH-Wert auf physikalischem und nicht auf chemischem Wege, also durch die Zugabe von Chemikalien bzw. Mineralien geschieht. Die OH- – bzw. H+ – Ionen sind deshalb >>frei<>korrespondierende<< Chemikalie im Wasser.“ Er verdeutlicht dies auch noch am Beispiel einer Natronlauge (NaOH), welche die Magensäure HCl bei Kontakt neutralisiert, indem sie Kochsalz NaCl und Wasser bildet nach der Formel NaOH + HCl Na+ + Cl- + H2O. Dagegen „bleibt bei einem freien OH- – Ion die Magensäure unangetastet, da das Chlor mit einem OH–Ion kein Salz bilden kann. OH- + HCl OH- + H+ + Cl- Cl- + H2O.“ (a.a.O. S.72). Auf chemischem Weg mithilfe von Mineralien kann also keine biologische Wirkung erzielt werden. Die mineralischen Wasserionisierer sind biologisch sinnlos.
  • Leider ist der Begriff Wasserionisierer nicht schützbar und wissenschaftlich noch nicht eindeutig definiert. Ursprünglich sprach man in Deutschland von Elektrolysegeräten. Ab 1979 bürgerte sich in Japan der Begriff „Alkaline Ionized Water Apparatus“ ein, der dann durch das Marketing verschiedener Hersteller zum heute üblichen Handelsbegriff „Waterionizer“ verkürzt wurde, auf deutsch eben „Wasserionisierer“. Der Begriff ist grundsätzlich nicht falsch, da bei der Elektrolyse ja tatsächlich das Wassermolekül H2O in die Wasser-Ionen OH- und H+ zerlegt wird.
  • Tatsächlich können diese Zerlegung von Wassermolekülen in Ionen aber auch dem Wasser zugesetzte Mineralien herbeiführen. Allerdings nur, indem sie eine korrespondierende Chemikalie in Form eines Ions zur Verfügung stellen. Je nach Art des Minerals und dessen Standort auf der chemischen Redoxskala, verändert sich durch die Chemikalie auch der dem pH-Wert und der nach der Nernst-Gleichung korrespondierende Redoxwert.

Chemische Wasserionisierer Elemente Ionen

  • Bei naiver Betrachtung passiert also durch beide Vorgänge zum Beispiel im „Basenwasser“ dasselbe: Der pH-Wert steigt, das Redoxpotential sinkt. Es fragt sich nur, um wie viel.
  • Dennoch kann man beides ungestraft „Wasserionisierer“ nennen. Eine unglaubliche Fülle solcher Mineralmischungen in Form von billigen Pulvern, Kannen, „Filtern“, „Alka-Streamern“, Töpfen, Sticks und Stäben füllt den Markt mit dem Versprechen „Basenausgleich“, „antioxidativ“ etc., ohne dass erwähnt wird, dass sich nur bei der elektrolytischen Wasserionisierung das Redoxpotential im Verhältnis zum pH-Wert so außergewöhnlich verändert, dass ein besonderer Nutzungszeitraum entsteht. Diese Unsauberkeit des Begriffes Wasserionisierer hat mich dazu veranlasst, auf den Begriff „ionisiertes Wasser“ zu verzichten und systematisch den Begriff „Aktivwasser“ oder „aktiviertes Wasser“ anzuwenden, denn aktiviert ist die chemische Variante der Wasserionisierung nicht.
  • Vor allem sind diese mineralischen Wasserionisierer nicht regelbar. Man muss jedesmal neu nachmessen, weil die Mineralien in nicht kontrollierbarer Menge ans Wasser abgegeben werden. Die von Ferger angegebenen Spitzenwerte im Bereich des Redoxpoentials habe ich nur bei einem dieser mineralischen Wasserionisierer messen können, und jedoch nur in der ersten Betriebswoche. Danach sank die „Leistung“ rapide ab. Ich habe die meisten dieser Produkte getestet. Fast alle bewirkten nach einer Woche bei Münchner Leitungswasser (dH 15,5) nur noch minimale, kaum messbare pH-Wert- und Redoxpotentialveränderungen. Benutzen Sie unbedingt Messgeräte, falls Sie so etwas tatsächlich gekauft haben. Zumindest der pH-Wert muss beständig kontrolliert werden, um vor starken Laugen geschützt zu sein.
  • Die Geschmacksurteile der von Dietmar Ferger angeführten Feinschmecker sind nicht ausreichend belegt. Wurde da Wasser mit gleichem pH und Redoxwert verglichen? Kaum, denn rein physikalisch ist das mit diesen unterschiedlichen Ionisier-Methoden gar nicht möglich.
  • In den vielfältigsten Angebotsformen schwirren die Mineralmischungen durch den Markt, die dem Verbraucher vortäuschen, er trinke basisches Aktivwasser. Mal als Tee-Ei, mal als Durchflussfilter, als Schüttelbecher oder Zauberstab.

Chemische Wasserionisierer Tee Ei

 

 

Chemische Wasserionisierer Durchflussfilter

  • Die Zusammensetzung der für mineralische Wasserionisierer verwendeten Beimischungen und Filtermaterialien scheint keiner Kontrolle und Regelung zu unterliegen. Exakte Mengenangaben finden sich auf keinem der auf dem Markt befindlichen „Geräte“. Neben auch in —> Biokeramikfiltern eingesetztem Material mit Turmalin und säureschluckendem Zeolithpulver werden zum Brennen der Kügelchen Aluminiumsilikate verwendet, denen Kalium, Calcium, Magnesium, Silber, Eisen, Zink, Kupfer, Molybdän, Mangan, Lithium und andere Substanzen beigefügt wird, häufig sogar die in Deutschland als Nahrungsergänzungsmittel verbotene giftige Halbleitersubstanz Germanium (Ge).
  • Auch metallisches Magnesium (Mg) wird beigemengt, ein Material, das auch in Feuerwerkskörpern Verwendung findet. In Wasser gelöst, senkt es dessen Redoxpotential und hebt den pH-Wert an. Dies ist ein Scheineffekt, der ausschließlich auf der Stellung des Elements Magnesium in der elektrochemischen Spannungsreihe (—> Redoxpotential) beruht und mit Wasseraktivierung nichts zu tun hat. Es wird Wasserstoff freigesetzt nach der Formel Mg + 2H2O -> Mg (OH)2 + H2. Die Wasserstoffsättigung des Wassers ist der Grund für das Absinken des Redoxpotentials. Da aber anders als bei der elektrolytischen Gewinnung der Wasserstoff (H2) während der langen Einweichzeit der Mineralpatronen ausgast und das metallische Magnesium nicht gleichmäßig wirkt, nützt das nicht viel. Das erzielte Redoxpotential ist um mehr als das Doppelte geringer als bei einer Elektrolyse.
  • Das bekannteste Produkt dieser Art ist Hidemitsu Hayashis Hydrogen Rich Water Stick. Lesen Sie die Verbraucherberichte bei Amazon. (Siehe: http://www.amazon.com/Original- Hydrogen-Rich-Water-Stick/product-reviews/B002PIJ63C/ ref=dp_top_cm_cr_acr_txt?ie=UTF8&showViewpoints=1)

 

 

 

 

  • Öffnet man eine dieser Mineralpatronen, sieht die gruselige Mischung etwa so aus wie nebenan abgebildet. Wie verkeimungssicher sie bei mehrmaligem Gebrauch ist, sei dahingestellt.

FAQ Mineralpatronenmischung

  • Ich hoffe, ich habe nun klar dargelegt, warum ich von mineralischen Wasserionisierern abrate. Deren Leistung (im Beispiel mit – 80 mV (CSE) bei pH 8,07) ist nicht nur gering, sondern biologisch uninteressant. Was also kann man tun, wenn man auf Reisen basisches Aktivwasser trinken will? Ich persönlich finde immer Platz im Koffer für einen kleinen –>Topfionisierer. Vor Ort kaufe ich mir dann stilles Mineralwasser und ionisiere es damit.
  • Es gibt auch elektrische Mini-Elektrolysegeräte auf dem Markt, die sogar in einer Handtasche Platz haben. Was Sie sich merken müssen: Es gibt kein basisches Aktivwasser ohne die Verwendung von elektrischem Strom und ohne eine Abführung des sauren Wassers. Nur durch das Einwerfen von Kügelchen erhalten Sie kein Aktivwasser mit anormalem Redoxpotential und —> Relaxationszeit, sondern lediglich eine normale chemische Lauge wie unten abgebildet.
  • Bei dem kleinen IonyTM nebenan wird das Sauerwasser in den Hohlraum im Inneren des Stabes gesaugt und das basische Aktivwasser entsteht außen im Glas. An dem als Kathode verwendeten Silberdraht sehen Sie Wasserstoffblasen.
    Auch wenn dieser Handtaschen-Ionisierer 3 Stunden für normale Werte (-222 mV (CSE)) in einem Glas Wasser braucht und vielleicht auch auf Dauer nicht gerade hygienisch in der Handhabung ist, die Vergleichswerte beim gleichen Ausgangswasser zeigen doch am Redoxpotential den deutlichen Unterschied: Hier wurde eben nicht chemisch ionisiert und wir sehen ein anormales Redoxpotential im Verhältnis zum erzielten pH-Wert.

Chemische Wasserionisierer elektrische Mini Elektrolysegeraete Messungen

Auszug aus dem Buch von Karl Heinz Asenbaum: „Elektroaktiviertes Wasser – Eine Erfindung mit außergewöhnlichem Potential. Wasserionisierer von A – Z“
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