Emulsionsfähigkeit von Katholyt-Wasser für Öl
Eileen N.:
Ich hatte mir von meinem Wasserionisierer mit Salztank etwas mehr Emulsionsfähigkeit bei einem pH von 11,5 erwartet. Das eingetropfte Öl löst sich kaum im Wasser.
Antwort von Karl Heinz Asenbaum | Emulsionsfähigkeit
Die Emulsionsfähigkeit von Katholyt-Wasser für Öl – und übrigens auch von basischem Aktivwasser ohne Salzzusatz, wenn der pH-Wert pH 11 überschreitet, ist zunächst merkwürdig. Denn trotz des hohen pH-Werts ist Katholyt keine Lauge im chemischen Sinn, sonst wäre es ätzend. Man braucht dafür aber selbst bei einem pH-Wert von pH 13,5 keine Schutzhandschuhe zu tragen, sondern kann sogar darin mit guter Wirkung für die Haut baden.
Eine chemische Lauge ist ein in Wasser gelöstes Metall-Hydroxid. Die typischen Wassermetalle sind Natrium, Calcium, Magnesium und Kalium. Es geht also zum Beispiel um Natrium-Hydroxid (Na+OH-), das wir in jedem Katholyt finden. Laugen sind bekanntlich fettlösend. Die Fettlösekraft einer Natronlauge bemisst sich aber nicht nach dem pH-Wert, der sich aus dem Überschuss an Hydroxid-Ionen (OH-) ergibt, sondern an der gleichen Anzahl an Natrium – Ionen (Na+) .
Nun ist es aber so: In Katholyt, das durch Zusatz von Natriumchlorid zu Wasser durch Elektrolyse hergestellt wird, befinden sich zwar dieselbe Menge an Hydroxid-Ionen wie in einer Natronlauge mit demselben pH-Wert.
Aber es sind erheblich weniger Natrium-Ionen darin, die für den fettlösenden und „ätzenden“ Charakter einer Lauge verantwortlich sind.
So sind in einer hoch fettlösenden und ätzenden 50-prozentigen Natronlauge etwa 287 Gramm Natrium pro Liter gelöst, während in einem Liter Katholyt, das üblicherweise mit 4 Gramm Kochsalzzusatz hergestellt wird, nur 1,56 Gramm Natrium gelöst sind.
Im Katholyt (ebenso wie im basischen Aktivwasser) herrscht immer ein immenser Überschuss von Hydroxid-Ionen, die den hohen pH-Wert ermöglichen. Aber es ist nur eine verschwindend geringe Menge an Metall-Ionen („Basenresten“) vorhanden. Man spricht daher davon, dass der pH-Wert im basischen Aktivwasser bzw. Katholyt nur eine sehr geringe Pufferung aufweist.
Kurz gesagt, es besitzt praktisch keinerlei Laugencharakter und ist somit auch überhaupt nicht ätzend.
Dennoch besitzt es eine, wenn auch vergleichsweise geringe Fettlösefähigkeit. Viele Anbieter von Katholyt erzeugenden erzeugenden Geräten, zum Beispiel Kangen® oder Aquavolta®.
Die Wirkung ist bei Topfgeräten etwas auffälliger als bei Durchlauf-Ionisierern und tritt dort bei niedrigeren pH-Werten auf.
Das mag daran liegen, dass Topfionisierer nur relativ wenig Wasserstoff im Wasser lösen, der eine Emulgierung eher behindert.
Je besser der Wasserionisierer Wasserstoff speichert, desto geringer die Emulsionsfähigkeit. Es hängt auch ziemlich stark von der Qualität des verwendeten Speiseöls ab. Im folgenden zeige ich Ihnen ein paar Beispiele dafür mit dem Wasserionisierer Aquavolta® ECA Tractor, der zu den moderneren Fabrikaten zählt, die auf hohen Wasserstoffgehalt (bis zu 2,5 ppm) ausgerichtet sind und daher nicht so stark emulgieren wie schwächere Fabrikate.
Oben: Katholyt mit Salzzugabe mit Emulsionseffekt bei einem billigen Sonnenblumenöl vom Discounter.
Oben: Katholyt mit Salzzugabe mit Emulsionseffekt bei einem weltweit als Markenprodukt verbreiteten Maiskeim-Öl. In der nächsten Bildfolge zeige ich, dass man den Preisunterschied bei derselben Ölsorte tatsächlich in Korrelation zur Emulsionsfähigkeit setzen kann.
So zeigt das Extra Vergine Olivenöl vom Discounter (3,80 €/L, oben) eine größere Emulsionsneigung als das wesentlich teurere kaltgepresste Bio-Olivenöl (10 €/L unten)
Unten: Bio Oliven-ÖlDie geringste Emulsionsneigung zeigte sich beim teuren Lein-Öl (16 €/L) unten.
Man kann seinen Wasserionisierer also auch außerhalb der normalen Zweckbestimmung zur Qualitätskontrolle seines Salatöls verwenden. Dies scheint mir jedenfalls sinnvoller, als die letztlich auf einen leichten Laugencharakter hinweisende Emulsionsfähigkeit von Katholyt/basischem Aktivwasser, als besonderen Marketingvorteil anzusehen. Was meine ich damit?
Vor allem in der Kangen® – Wasser Szene geistert der Vorschlag durch die Reihen, möglichst alles Obst und Gemüse mit —> Anolyt zu desinfizieren und mit Katholyt von aufgesprühten Pflanzenschutzmitteln zu befreien, weil Katholyt Fette emulgieren kann. Diese Pflanzenschutzmittel seien alle fettlöslich. Ältere Pflanzenschutzmittel (z.B. das lange verbotene Lindan) waren in der Tat meist fettlöslich, wohingegen neuere auch wasserlöslich sind (z.B. Atrazin, Simazin und Diuron), eine Tatsache, die uns gerade beim Grundwasser große Probleme bereitet, weswegen Wasserfilter für Trinkwasser gerade beim Endverbraucher heute sehr anzuraten sind.
Ein typisches Beispiel ist die Kangen® – Tomaten Show. Da werden Tomaten in Katholyt eingelegt – und bald färbt sich das Wasser rot. „Pestizid-Alarm“, schreit der Kangen® – Vertreter. Blöderweise passiert die Rotfärbung des Tomatenwassers bei völlig pestizidfrei erzeugten Bio-Tomaten genau so, wie ich in meinem Buch „Elektroaktiivertes Wasser“ gezeigt habe.
Die Rotfärbung stammt vom Lycopin, dem wertvollsten Stoff in einer Tomate. Es ist eines der wenigen hochwirksamen Antioxidantien, die den Vorgang des Kochesn unbeschadet überleben.
Lykopin ist fettlöslich und sitzt hauptsächlich in der Tomatenschale. Und raten Sie mal, wo das Lycopin ist, wenn die Tomate in Katholyt eingelegt wurde? Es hat die Tomate Richtung Wasser verlassen! Diese Tomaten sind nur noch Wasser in runder, roter Form, wie man scherzt. Es gibt kaum einen größeren Unsinn, als Tomaten in Katholyt einzulegen.
Ein Apfel hat kein Lykopin in der Schale. Deswegen verfärbt sich auch das Katholyt nicht beim Einlegen. Die ganze Kangen® Kampagne zur Obst- und Gemüse-Reinwaschung mit fettlösendem Katholyt steht also auf tönernen Füßen. Der Hauptgrund ist, dass man Nahrung, die mit Pflanzenschutzmitteln belastet ist, nicht wirklich durch ein wie auch immer geartetes Waschen davon befreien kann. Genauso wenig können Sie sich von einer Vergiftung befreien, wenn Sie sich 12 Stunden in der Badewanne abschruppen! Auch innerhalb des Apfels oder der Tomate sitzen Gifte, wenn der Bauer sie in der Wachstumsperiode aufgebracht hat.
Daher ist es besser, Bio-Ware zu kaufen als einen angeblichen Katholyt-Waschautomaten in Form eines Wasserionisierers mit Salztank.
Der Hauptzweck eines derartigen Geräts ist nämlich die erzeugung von —> Anolyt, dem umweltfreundlichsten hochwirksamen Desinfektionsmittel, das es gibt.
Mit freundlichen Grüßen /with kind regards,
Karl Heinz Asenbaum.
Ergänzung zur FAQ über Emulsionsfähigkeit von Öl im basischen Wasser durch K. H. Asenbaum
hallo hr. Asenbaum….
können sie mir bitte erklären wieso dieses experiment mit dem öl nicht mit den Geräten funktioniert die man an der wasserleitung anschliesst….
Emulsionsfähigkeit von Öl im basischen Wasser | siehe ab Min 8:14
Hallo Herr F.,
nein, der pH Wert muss nicht 11,5 sein. Das geht auch niedriger. Die Emulsionsfähigkeit einer Lauge besteht durch den Anteil an Basenresten, in diesem Falle also Natrium-Ionen.
Basisches Trinkwasser mit 11,5 ohne Kochsalzzugabe wie bei der Katholytherstellung, löst kein Fett und ist daher auch nicht ätzend. Katholyt kann man mit bestimmten Geräten herstellen, aber es ist nicht zum Trinken vorgesehen. Mediziner benutzen es als Bad oder Bandage zur äußeren Behandlung und unter Beachtung strenger Regeln.
Wenn Herr Ivarsson das behauptet, was Sie sagen, müsste er dafür irgendeinen Beweis vorlegen. Ich kenne ihn ja, und habe mit ihm lange über das Thema gesprochen. Ich glaube nicht, dass er das heutzutage noch behaupten würde. Diese früheren Katholytlösungen wie Sanacare, Basenplus Alakalife etc. sind heutzutage nur mehr sehr schwer zu verkaufen, weil sie wissenschaftlich nicht haltbar und einige auch schon verboten worden sind. Diese sogenannten Basenkonzentrate sind nur ganz leicht ätzend und fettlösend, sollten aber dennoch immer verdünnt werden.
Denn: Kurz gesagt: Jede Zellmembran besteht aus einer Fettschicht. Wenn Sie Katholyt oder gar eine stärkere Lauge dorthin bringen könnten, wäre die Zelle sofort zum Tod verurteilt, weil die Membran dann zerstört würde. (was unsere Physiologie natürlich verhindert – man kann sich höchstens die Magenschleimhaut beschädigen damit). Falls Ivarsson solche Behauptungen nach wie vor aufstellt, wäre das wirklich verantwortungslos.
Die gesundheitliche Wirkung von basischem Aktivwasser besteht nicht in der Alkalinität (Laugenreste, Alkali-Ionen) sondern in der Basizität (hoher pH Wert mit freien Hydroxid-Ionen). Basenkonzentrate kamen etwa 2005 auf. Sie sind nach heutigem Kenntnisstand nicht sinnvoll, da sie, wenn sie nicht völlig frisch hergestellt werden, keinerlei gelösten Wasserstoff mehr enthalten und daher medizinisch sinnfrei sind.
Mit freundlichen Grüßen / with kind regards, Karl Heinz Asenbaum