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Das Heilwasser aus dem Nordenauer Stollen

Klaus B.: Ich habe gelesen, dass das Heilwasser aus dem Nordenauer Stollen in Flaschen bis nach Korea verkauft wird. Das spricht doch für seine Haltbarkeit. Wenn es also eine natürliche Quelle für Aktivwasser in Deutschland gibt, wozu soll man sich einen Wasserionisierer kaufen, der das ganze technisch herstellt?

In Deutschland wird das Nordenauer Stollenwasser nicht als Heilwasser verkauft, denn selbst der Stollenbesitzer behauptet nicht, dass es sich um ein Heilwasser handelt. Wenn man ein Ticket für einen Stollenaufenthalt löst, kann man zwar einen Kanister kaufen, um sich das dortige Wasser abzufüllen, aber man tut dies auf eigenes Risiko und muss für das Wasser auch nichts bezahlen.

Dass das Nordenauer Stollenwasser oft in Zusammenhang mit elektroaktiviertem basischen Wasser dargestellt wird, liegt möglicherweise daran, dass es in einer wissenschaftlichen Studie des japanischen Professors Sanetaka Shirahata im Zusammenhang mit basischem Aktivwasser erwähnt wurde. (Protective mechanism of reduced water against alloxan-induced pancreatic beta-cell damage: Scavenging effect against reactive oxygen species Cytotechnology, Volume 40, Numbers 1-3, 2002, pp. 139-149 ). Zusammen mit dem Mexikanischen Tracote-Wasser und dem japanischen Hita-Tenrysoi Wasser bezeichnet Shirahata das Nordenau Wasser als NRW (Natürliches Reduziertes Wasser), das ebenso wie elektrisch reduziertes basisches Aktivwasser (ERW) einen Gehalt an aktivem Wasserstoff (Wasserstoff-Anionen) besäße, der als der entscheidende Faktor für die Wirksamkeit gegen freie Radikale anzusehen sei.

Was das Wasser aus dem Nordenauer Stollen angeht, hat offenbar bisher noch niemand dieser Aussage über den Aktivwasserstoff widersprochen oder diese bestätigt. Shirahata, der ein führender Kopf der japanischen Wasserionisiererszene ist, benutzt den (in Deutschland nicht anerkannten) Heilwasserruhm von Nordenau-, Hita- und Tracote-Wasser, um ein natürliches Vorbild des elektroaktivierten Wassers anzugeben. In Japan ist es ganz besonders wichtig, ein natürliches Vorbild für aktiviertes Wasser zu besitzen, was sich etwa auch in der Namensgebung „Kangen“- Wasser („Zurück zum Ursprung“) widerspiegelt.

Aufgrund dieses Vergleichs glauben nun viele, in Nordenau gäbe es natürliches basisches Aktivwasser. Das ist allerdings nicht der Fall. Das Wasser aus dem Stollen mag tatsächlich in dem Schieferstollen mit aktivem Wasserstoff angereichert werden. Doch hat es weder ein negatives Redoxpotential noch einen hochbasischen pH-Wert. Meine Messwerte vor Ort, die 3 Stunden später auch noch von Dipl. Ing. Dietmar Ferger überprüft wurden, lagen bei pH 8,19 und ORP +134 mV (CSE).

Es gibt natürliches basisches Wasser bis etwa pH 9, das aber nicht antioxidativ ist, zum Beispiel in Baggerseen, großen Gebirgsflüssen, Wildflüssen oder in Pfützen nach einem Gewitterregen. Der Inn bei Passau mischt sich mit einem pH Wert von 8,24 und einem ORP von 71 mV in die Donau (pH 8,07, ORP +105 mV). Aus dem bayerischen Wald mischt sich von Norden her die Ilz dazu (pH 7,89, ORP +94 mV). Nach der Durchmischung der drei Flüsse lag der pH-Wert (an einem bestimmten Messtag) an der Zahnradfabrik Passau bei pH 8,1 und das ORP bei +114 mV (CSE). So viel Basenpulver, das ungenutzt nach Österreich fließt…. Dieses Wasser ist durch das Gestein geprägt, über das es fließt.

Es gibt auch natürliche antioxidative Gewässer. Ein Wildbach bei Bad Höhenstadt floß mit ORP -5 mV und pH 6,9 durch eine Saftkleewiese. In Bad Füssing kommt ein als Heilwasser anerkanntes Thermalwasser mit einem ORP zwischen – 224 und -264 mV (CSE) aus den Tiefen der Erde. Aber dieses Heilwasser ist nur antioxidativ und nicht hochbasisch, sondern fast neutral ( pH 7,35).

Die Kombination von hohem pH-Wert, niedrigem Redoxpotential, anormalem Kationenreichtum, hohem Gehalt an Wasserstoff in molekularer und nach Shirahata auch anionischer Form finden wir nur in basischem Aktivwasser aus einem elektrolytischen Wasserionisierer. Diese Kombination besteht nur während seiner —> Relaxationszeit.

Der Stollen in Nordenau hat wohl vielen Kranken geholfen und ist ein Ort voller Mystik. Einige Kilometer entfernt gibt es in Schmallenberg-Fredeburg ebenfalls einen wundersamen Heilstollen, in dem kein Wasser angeboten wird. (Abela Heilstollen). Er scheint auch zu funktionieren und dort wirbt man mit einer besonderen Luft. Auch eine Publikation von Deitmar Ferger weist auf strömende Luft in dem Schiefers- tollen von Nordenau hin, die über dem Quellschacht 1664 ppb Wasserstoff enthalten soll. Im Nordenauer Wasser des Stollens selbst zeigt er einen Messwert von 323 ppb. (http:// wasserstoffwasser.de/nordenau-auch-hier-wirkt-der-wasserstoff/ am 24.7.2016). Es scheint also zumindest bei geöffnetem Quellschacht doch eine geringe Menge Wasserstoff darin gelöst zu sein. Tatsächlich zeigt in Fergers Artikel verwendete Trustlex-ENH 1000 in feuchter Luft oberhalb von wasserstoffreichem Wasser Werte an, was ich durch einen Kontrollversuch bestätigen kann. Ob dies allerdings nun einen realen Wasserstoffwert angibt, müsste geklärt werden. Der Hersteller jedenfalls hat das Gerät für die Messung von gelöstem Wasserstoff in Wasser entwickelt und diese Messung entspricht nicht dem Einsatzspektrum des Geräts. In einem Kommentar zu Herrn Fergers Seite schrieb ich daher:

Das sind wohl eher Fake-Angaben: Nach dem Henry- Gesetz (https://de.wikipedia.org/wiki/Henry-Gesetz) müsste dann ja auch im Wasser dieselbe Wasserstoffmenge wie in der darüber gemessenen Luft, also 1664 ppb vorhanden sein und nicht nur 323 ppb. Warum wurde denn nicht das Wasser aus der Quelle unmittelbar gemessen? Es müsste ebenfalls 1664 ppb haben. Das abgebildete Messgerät ENH 1000 hat auch laut Hersteller Trustlex überhaupt nicht die Fähigkeit, Wasserstoff in der Luft zu messen. Wenn man das Wasser in dem Stollen in einen der dort verkauften Kanister füllt, hat es bereits einen Wasserstoffgehalt von 0 ppm. Die weltweit verkauften Plastikflaschen ebenfalls, weil der Kunststoff den Wasserstoff binnen weniger Stunden ausgasen lässt.

Im Stollen gibt es möglicherweise therapeutische Effekte durch das aus der Quelle und den Schieferporen eingeatmete Wasserstoffgas. Dies erklärt auch die empirisch belegten Erfolge des nahe Nordenau gelegenen Schieferstollens Abela Heilstollen in Schmalenberg, die dort ausschließlich auf die dortige Luft zurückgeführt werden: Dort gibt es auch keine angeblich Heilsame Quelle. Außerhalb des Stollens und gar mit dem Nordenau-Stollenwasser in Flaschen aus Plastik gibt es keinerlei Nachweis einer heilsamen Wirkung. Ehrlicher macht es die – im Gegensatz zu Nordenau staatlich anerkannte – Heilquelle der Europa Therme von Bad Füssing, die noch 10 Minuten nach dem Abfüllen 501 ppm Wasserstoff aufweist. Niemand behauptet dort, man könne das heilende Quellwasser abfüllen und mitnehmen, ohne dass die Heilwirkung verloren geht.

Völlig unglaubwürdig wird Dietmar Ferger dann mit seinem Querverweis auf die Seite „Sind Wasserionisierer noch sinnvoll?“ Dort schreibt er: „Wasserionisierer, wie sie von Aquion, Tyent, Sanuslife, IonQuell, Kangen bzw. Enagic etc. angeboten werden, erzeugen mit dem basischen ionisierten Aktivwasser ebenfalls etwas molekularen Wasserstoff – die Wirkung dieses Wassers beruht ja auf dem molekularen Wasserstoff, nicht auf dem pH-Wert oder den freien Elektronen, nur ist dieser Wasserstoff sehr leicht flüchtig und es gibt auch keine direkte Verbindung zwischen dem pH-Wert und der Menge an molekularem Wasserstoff, d.h. es gibt Geräte die erzeugen viel Wasserstoff bei niedrigem pH-Wert, bei anderen wird sehr wenig Wasserstoff selbst bei hohen pH-Werten erzeugt.“ (Quelle: http://wasserstoffwasser.de/sind-wasserionisierer-noch-sinnvoll/ 24.7.16). Diese Behauptungen: „etwas molekularen Wasserstoff“ – „freie Elektronen“…sind ohne jeden Beleg und falsch. Denn: Die Löslichkeit von molekularem Wasserstoff hängt nicht mit dem pH-Wert des Wassers zusammen. Ein höherer pH-Wert wirkt sich nur auf das Redoxpotential aus.

Wasserionisierer, die weniger Wasserstoff im Wasser speichern als andere elektrische oder chemische „Ionisierer“, sind entweder nicht an europäische Wasserverhältnisse angepasst, weil sie zu wenig Elektrodenoberfläche oder zu wenig Elektrolysestrom liefern.

Hier ein Beispiel, bei dem zur Verdeutlichung auch mit den „Fake“ Messgerät von Truslex gemessen wurde.
Ferger setzt nun neuerdings auf reine Wasserstoffgeräte. Obwohl er selbst Wasserionisierer in Deutschland als erster eingeführt hat, ist er offenbar verzweifelt, weil er keine starken Geräte in seinem Sortiment hatte, die ausreichend Wasserstoff im Wasser speichern können. In der Tat waren seine früheren „Ionquell“ Geräte in dieser Hinsicht nicht gerade führend. Seine jetzigen WasserstofffwasseGeräte liefern nach eigener Aussage nur 800 bis 1000 ppb Wasserstoff. Selbst wenn sie dies bei europäischem Wasser liefern würden, wäre es immer noch 1/2 weniger als gute, an Europa angepasste Wasserionisierer, die bis zu 2000 ppb Wasserstoff im Wasser speichern und das Wasser auch basisch machen, was keinesfalls in seiner Gesundheitswirkung unterschätzt werden darf.

Aber sie liefern gar keine 800 bis 1200 ppb. Der von Ferger vertriebene „Tumbler“ (rotes Gerät rechts) lieferte bei einem test mit 0,5 l Volvic Mineralwasser nicht mehr als andere Wasserstoff Booster auf dem Markt. (10 Min. Betriebszeit).

Auszug aus dem Buch von Karl Heinz Asenbaum: “Elektroaktiviertes Wasser – Eine Erfindung mit außergewöhnlichem Potential. Wasserionisierer von A – Z“
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