Wasserkristallfotos

Stephanie van O.: Ich habe die Wasserkristallfotos verschiedener Hersteller von Wasserionisierern, die Sie auch empfehlen oder zumindest empfohlen haben, verglichen. Es fällt mir schwer, zu ent- scheiden, welches Produkt das schönste Wasser erzeugt, da die Fotos alle sehr großartig aussehen. Aber solche Fotos entstehen ja schon aus bloßen Gedanken oder gesprochenen Worten, ja sogar aus der Umgebung heraus. Welche Aussagekraft haben sie denn in Bezug auf die Qualität von aktiviertem basischen Wasser?

  • Überhaupt keine… Liebe Frau van O., lesen Sie doch nochmal Ihre Frage! Stolpern Sie nicht auch über das Wort „Wasserkristalle“ ? Gibt es dieses Wort überhaupt oder ist es eine clevere kommerzielle Erfindung? Genau: Das richtige Wort lautet „Eiskristalle“! Was haben die mit Wasser zu tun? Nichts. Denn Wasser, das gefriert, wirft einen großen Teil seiner Inhaltsstoffe hinaus in das noch nicht gefrorene Wasser. Es entsalzt sich. Wäre das nicht so, wären viele Polarbewohner verdurstet. Unter einer Eisscholle ist das Meerwasser salziger als vor dem Einfrieren der Oberfläche. Eis entsalzt und reinigt sich beim Gefrieren bis zu einem gewissen Punkt. Ein fotografierter Eiskristall ist also eben nicht ein Bild des vor dem Einfrieren vorhandenen Wassers!
  • Absolut reines Wasser würde übrigens erst bei etwa minus 70 Grad Celsius gefrieren. Zum Glück gefriert Wasser schon bei etwa 0 Grad, weil es immer noch ein paar Kristallisationskerne in sich behält. Da diese Kristallisationskerne („Dreck“) sehr unterschiedlich sind, ist jeder Eiskristall und jede Schneeflocke auf dieser Welt zwar individuell, aber immer sechseckig (hexagonal). Je nachdem, wann Sie beim Gefrierprozess den Auslöser Ihrer Kamera drücken, um so schöner oder hässlicher ist der werdende, vollendete oder schmelzende Kristall.

Wasserkristalle Flocke

  • Hexagonales Wasser ist in der Natur überhaupt nichts besonderes, sondern in der Nähe des Gefrierpunktes der Normalfall. Sie brauchen kein Gerät außer einer Gefriertruhe, um hexagonales Wasser zu erzeugen. Masaru Emoto und die zahlreichen Lizenznehmer seiner Methode haben auch nichts anderes zur Verfügung. Hexagonales Wasser bei unserer Körpertemperatur von ca. 37 Grad Celsius wäre übrigens höchst störend, da viel zu „groß“ für unsere Zellkanäle. (—> Aquaporine). Keine Angst, auch wenn Ihnen irgendwelche Wasserverkäufer einreden wollen, Sie müssten hexagonales Wasser trinken: Sie bekommen höchstens eine Erkältung davon – ansonsten wird Ihr Körper es schon auf eine brauchbare Temperatur und Struktur erwärmen!
  • Eine neue Mär ist, es gebe seit den Forschungen von Gerald Pollack auch „Hexagonales Wasser zum Trinken.“ Wenn der arme Professor wüsste, was aus seiner großartigen Grundlagenforschung gemacht wird! Einige Internetsender präsentieren diesen Unsinn. Ich gehe auf diese Fragen näher im Kapitel „Elektrosmog“ ein, weil es nicht zum Thema Eiskristalle gehört.
  • Um Ihnen verständlich zu machen, dass Eiskristallbilder überhaupt nichts über die Qualität von Wasser aussagen können, will ich Sie noch mit ein paar Hintergrundinformationen ernüchtern. Ein Eiskristall, der direkt aus feuchter, aufsteigender Luft entsteht, besteht nach neuesten Forschungen von Chemikern der Universität Göttingen aus minimal 275 Wassermolekülen in einem sechseckigen Raumgitter, bei dem sich jeweils 4 Nachbarn an die chemische Hand nehmen, wo aber zunächst die Struktur noch deformiert und unregelmäßig ist.
  • Je nachdem in welcher Phase der Kristallbildung oder Auflösung der werdende oder zerfließende Kristall fotografiert wird, zeigt sich ein deformiertes oder schönes Bild. Erst bei 475 Molekülen ist der Kristall vollständig fertig und perfekt im Aussehen. (Quelle: Pradzynski, C.; Forck, R.; Zeuch,T.; Slavíèek, P., Buck, U., A fully size-resolved perspective on the crystallization of water clusters. Science, 21. September 2012) So kommen die unterschiedlich „schönen“ Eiskristallfotos Emotos in den verschiedenen Kristallisationsphasen zustande.
  • Die Fotografien bezeichnet Emoto selbst als Kunst, nicht als Wissenschaft. Wie ein Kunstfotograf wählt er auch die Schnappschüsse aus, die ihm am besten zum gestellten Thema „Frieden“, „Gewalt“, „Mozart“, „Liebe“ oder nach Wahl des Auftraggebers passend erscheinen. Er selbst ist es also, der die Gestalt der Fotos beeinflusst, nicht das fotografierte Eis oder das zugrundeliegende Wasser und dessen Qualität. So kann er ohne Gewissensbisse jedem, der ihm eine Wasserprobe schickt und die nicht geringe Lizenzgebühr entrichtet, ein wunderschönes Eisfoto schicken. Was die Vertriebsleute daraus machen, erfährt er vielleicht gar nicht. Er hat sich ja offiziell als Künstler deklariert und ist außerhalb jeder Haftung.
  • Eis ohne die Inhaltsstoffe von alltäglichem Wasser sieht so sexy aus wie die Aktfotografien von Helmut Newton. Schön anzusehen, aber nicht greifbar und real. Die Bilder mögen eine Botschaft haben. Aber sie liegt im Auge des Betrachters. Ich würde Masaru Emoto vielleicht als großen Foto- und Vortragskünstler, ja sogar als Visionär einer harmonischeren Welt verehren, wenn er sich selbst und seine Methode gegen die Vermarktung seiner künstlerischen Botschaften durch dubiose Geschäftemacher ernsthaft widersetzen würde. Seine in den Vorträgen zutage kommenden Visionen von Frieden, Liebe, Harmonie, die er durch willkürliche Fotoauswahl über Eiskristalle zum Ausdruck bringt, könnten ihn in die charismatische Nähe von Popstars oder Polit-Stars heben. Denn Wasser ist sicherlich ein global verständliches Harmoniekonzept mit unglaublichem Begeisterungsfaktor. Doch zwischen Emoto und Emotion für das Gute auf dieser Welt steht schlicht seine absolut kommerzielle Website, wo er seine Fotografendienste jedermann gegen Gebühr feil bietet. (http://www.masaru-emoto.net/english/index.html).
  • Doch so viele benutzen ihn! Ein Wasseraufbereitungsgerät ohne ein Emoto- Foto zum Beweis scheint beinahe nicht mehr verkaufbar! Doch ein unwissenschaftlich orientiertes Marketing von Wasserionisierern mithilfe von Emoto-Fotos, macht ein Produkt weder besser noch schlechter. Es kann sicherlich kurzfristig die Verkaufszahlen erhöhen, weil es „Naive einsammelt“. Angesichts des Konkurrenzdrucks, wo ebenfalls mit diesen irrationalen Argumenten geworben wird, sind solche Werbemaßnahmen auch verständlich. Die 100 Millionen Aktivwasser-Trinker weltweit sind sicherlich nicht nur durch rationale Argumente zustande gekommen!
  • Wir müssen aber sehen: Der Markt der Wasserionisierer wächst prozentual wie kaum ein anderer auf der Welt und fordert natürlich auch Wettbewerber und Kritiker heraus.
    Auch Kunden, die mit irrationalen Argumenten wie Emoto eingefangen wurden, werden wohl meist die positiven Wirkungen des Aktivwassers bestätigen.
    Mit den Fotos von Emoto kann man aber die Qualität eines Wassers. weder positiv noch negativ bestimmen.
    Es handelt sich um reine Werbefotos ohne Realitätsbezug. Denn die Eiskristalle stellen nicht das Wasser dar, für dessen Qualität sie einstehen sollen: Das Wasser vor und nach dem Schmelzen ist nicht dasselbe. Wenn Sie den Physikbüchern nicht glauben: Fragen Sie einen Eskimo!

FAQ Wasserkristalle Foto

Auszug aus dem Buch von Karl Heinz Asenbaum: “Elektroaktiviertes Wasser – Eine Erfindung mit außergewöhnlichem Potential. Wasserionisierer von A – Z“
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